Montag, 26. Dezember 2011


13. & 14. Dezember

Da bin ich mal wieder, jedoch schreibe ich diese Tage am 26., deshalb bin ich mir echt nicht sicher, was am 13. und 14. passiert ist. Die restlichen Tage konnte ich ganz gut wieder rekonstruieren. J Immerhin weiß ich, dass wir bei Joe gekündigt haben. Das hat einiges Gelächer hervorgerufen, weil der eine, der kündigen wollte, eigentlich eine SMS schreiben wollte, dass Joe uns zurückrufen soll. Ich habe eine Textnachricht der anderen Sorte verfasst:“Hi joe ist me ubbo of the frontgroup Toni sasha marie and i wont work any longer for u cheers ubbo call us for information“. Das war wohl etwas harsch, meinte dann Toni und Joe quittierte meine Nachricht auch nur mit einem kurzen “no problem”. Das fanden die anderen dann doch recht amüsant. Bin hier wohl sowas wie ein Alleinunterhalter mit meinen Aktionen. ^_^ Joa, vielmehr gibt’s von diesen Tagen auch nicht zu erzählen.



15. Dezember

Yoooo. Unser toller Vermieter, der beste, den es wohl geben kann, ist mit seiner Familie auf nach Adelaide, ein wenig vom Farmleben erholen. Deshalb hat er uns angeboten, den Pool in den beiden Tagen benutzen zu können. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen. Ich könnte euch hier natürlich mit Worten neidisch machen, aber ich denke, die Bilder sprechen für sich und versüßen euch die Weihnachtsfeiertage. Ich lad sie wohl bei FB hoch. J

16. Dezember

Der zweite Tag der Abwesenheit von Toni Mars unserem Vermieter begingen wir natürlich wieder mit haufenweise Backflips und Sprüngen von hohen Kanten in flaches Wasser- haha. Der Tag war einfach so mega gut. Arbeit à Schwimmen gehen. So sollte das Leben wirklich aussehen.
Einen Wehrmutstropfen gibt’s allerdings, denn Ann Marie, die eine aus’m Haus, hat sich am Ende noch kaputt gemacht, indem sie mit’m Kopf auf den Rücken eines Kumpels geknallt hat. Sie musste dann von dem Farmer von gegenüber is Krankenhaus gefahren werden, damit die Wunde mit ein paar Stichen genäht werden konnte. Alles halb so schlimm, hat aber unser wunderprächtiges BBQ bissl überschattet. What a pieeeeety.

17. Dezember

Heute wurde ich vom Covern befreit, das unter einem anderen Arbeitgeber immernoch weitergeht und durfte mit einem Kumpel namens Derryl von Toni Mars arbeiten. Er ist ein Typ, der alles rund um Pools macht, d.h. Poolqualität überprüfen, Fliesenlegen etc. etc. Er hat mich abgeholt, wir haben uns gegrüßt, ich wusste erstmal nichts zu sagen und deshalb herrschte Schweigen und das Radio auf dem Weg zur Arbeit. Dort angekommen, räumten wir erstmal alles wichtige aus: Steinschleifer, Steinflex, Zementrührer, Schraubenzieher, Schwämme und allerlei anderer Kleinscheiß. Derryl zeigte mir erstmal, wie man Zement mischt, was echt nicht schlecht war. Danach ging’s zum Fliesenlegen an sich. Er hat erstmal selbst gearbeitet und ich habe die Kanten säubern müssen, wenn er fertig war und Wasserwaage, Gummihammer, Schraubenzieher und alles, was er halt so brauchte, geben müssen. Also erstmal zuschauen. Doch drei Stunden wurde ich dann abgestellt, Arbeiten selbst zu erledigen. Ich durfte den Zement mischen, was garnicht so einfach ist mit der richtigen Mengenverteilung der verschiedenen Zutaten – Wasser und Zement. Haha. Später war es mir vergönnt, selbst Fliesen zu legen, doch das Verteilen des Zements, das noch so einfach aussah beim Zuschauen, erwies sich doch als nicht zu verachtender Umstand, den ich zu lernen hatte. Des Weiteren hatte wir den ganzen Tag schwere Steinplatten zu schleppen, die mit der Steinflex zurechtgesäbelt und mit dem Schleifer in Form gebracht wurden. Zwischen diesen Tätigkeiten fuhren wir einmal zu einer Frau mit einem Pool, der über den Winter nicht benutzt wurde und auch keinerlei Pflege erfahren hatte. Deshalb musste Derryl alles überprüfen, in seinem Minilabor die Werte im Wasser ermitteln und später haufenweise Salz und Chemikalien reinschütten, die ich mit einem Besen vermischen durfte. War nicht ganz einfach bei 100kg Salz. :D
Insgesamt habe ich an diesem Tage 11 Stunden gearbeitet und 176$ bekommen. Auf dem Heimweg sind wir noch durch einen Drive Thru Alkladen und haben uns ein Bier gegönnt- Als bei ihm zu Hause angelangt sind, um den Trailer auszuklinken und noch ein bisschen zu reden, rechnete er sogleich ab. Wir tranken noch ein Bier und er fuhr mich nach Hause. Dort angekommen, stieg ich mit fettem Grinsen und zwei Biere in meiner Hand aus dem Auto und verabschiedete mich. Meine Mitbewohner kamen sofort zu mir und haben mich ausgefragt. Toni war ziemlich neidisch auf meine Anstellung. :D Ich war auch ganz verwundert, dass ICH ausgewählt wurde und nicht Toni, weil wir alle weg vom Covern wollten. Tja.
18. Dezember

Heute ist zwar nicht wirklich etwas passiert, jedoch habe ich eine Sache zu berichten. Es war mega der schwere Regen über Nacht und als ich wie des Öfteren als erster aufstand, kam ich aus meinem Zimmer und – platsch  - voll in eine Wasserlache getreten. Nach genauerer Inspektion des Hauses erwies es sich, dass es im Zimmer von Toni, im Flur, in der Küche und im Bad leckt, wenn der Regen zu stark wird. So viel dazu, dass das Haus ein halbes Jahr alt ist. Wir haben das dann alles weggemobbt, aber war auch nur halb so schlimm, weil das Haus sonst mega geil ist.
Den restlichen Tag haben wir nur rumgedödelt, da wir ja frei hatten. Aber das ist auch nicht sooo schlimm.

19. Dezember

Heute haben wir nach dem schweren Regen die Planen, die ja im Grunde mit diesem Sturm ihre Feuertaufe erhalten hatten, überprüft. Dummerweise waren sie teilweise wirklich mit Wasser voll und wir sind doch recht nass geworden. War aber nicht so schlimm, da es eh immer recht ist im Moment. Nur die ganz dicken Wasserlachen, die zwei Meter lang und an der tiefsten Stelle bestimmt 30 Zentimeter die Plane durchbogen, waren nicht so toll. Aber insgesamt nur 6 Stunden gearbeitet. Das finde ich erstaunlich. Wenn ich inzwischen 6 Stunden arbeite, dann seh ich das als angenehm an, denn normal sind 9-11 Stunden. 6 ist sogar richtig erfrischend, weil man so schnell wieder Schluss hat. Joa, der Rest ist wieder relativ unterinteressant, wir sitzen meist draußen rum und reden bissl, hören Musik, schreiben Blog – oder auch nicht haha – und schlagen die Zeit tot.

20. Dezember

Heute durfte ich wieder mit Deryl arbeiten. Es ging wieder zurück zur vorherigen Arbeitsstätte, um dort so ein Sandzeug zwischen die Fliesen zu schmieren und den Pool zu reinigen, damit auch die letzten Arbeiten abgeschlossen sind. Er zeigte mir wieder wie immer, wie man misch und dann zwischen schmiert. Mischen durfte ich dann auch gleich wieder Zement, weil eine Fliese ausgebesser werden musste und der Sandschleim ja auch nicht für immer hält. Seine Frau wurde zum Saubermachen der Fliesen abgestellt und ich durfte später auch das Zeug einfügen. Ich finde die Arbeit mit Deryl toll! Als er auf das Dach kletterte, um irgendwas an der Elektronik zu machen, hielt ich ihm die Leiter und reichte allerlei Zeugs hoch, ehe ich anfing mit seiner Frau zusammen den Pool sauberzumachen. Als wir mit diesen Arbeiten ferig waren, ging es daran, etwa 200 Kilo Salz und andere Chemikalien mit dem Wasser zu vermengen. Das hat seine Zeit gebraucht und danach war das Wasser grün… yummy. Dieser Arbeit folgte die nächste auf dem Fuß, als wir aufbrachen, bissl Kleinscheiß abzuliefern und n Paket abzuholen. Uns erreichte ein Anruf, das ein Notfall zu beheben sei, denn irgendso ein Schlaumeier hatte mit einer dicken Chlortonne ein Rohr im Druckkessel eines Schwimmbads zerlegt. Deshalb war der Betrieb eingestellt und das bedeutet nunmal Umsatzeinbußen. Wir machten uns also sogleich daran, es zu reparieren, was auch ein allzugroßes Problem war. Jedoch steckte mir Deryl, dass, wenn er denn wollte, 375$ veranschlagt werden könnten. Guter Halbstundenlohn. :D Noch schnell ne Pumpe eingebaut und das war’s auch schon vom Tag. Dafür, dass mir gesagt wurde, dass ich halbtags arbeiten würde, hatte ich dann doch ganz gut Stunden sammeln können: 9 ½. :D

21. Dezember

Vom Regen in die Traufe, denn heute durfte ich nun unter Tonies Herrschaft covern gehen. Arbeitgeber ist netter, die Bezahlung wahrscheinlich auch, aber dennoch ist es Kackarbeit. Ich habe inzwischen soooo dicke Hornhaut auf den Fingerkuppen. Ich meine, wer kann schon von sich sagen, dass er auf den FINGERKUPPEN, F-I-N-G-E-R-K-U-P-P-E-N Hornhaut hat?! Sehr eigenartig! Naja, wir haben insgesamt 16 Reihen in etwa 8 Stunden Arbeit geschafft, was dann auch genug war. Wir haben dann für den Tag Schluss gemacht und waren mit unseren ~120 Dollar auch einigermaßen zufrieden. Ich weiß, hier in Australien klagt man auf hohem Niveau. :D
Für unseren spätmittäglichen Spaziergang nach der Arbeit muss man wissen, dass es um 16 Uhr am heißesten ist. Was machen wir? Gehen um 16:30 los nach Cardross, um uns ein wenig die Beine außerhalb der Arbeit zu vertreten, weil wir sonst nur rumlümmeln. Gesagt getan, doch irgendein Schlauberger meinte, es sei kürzer, durch die Weinstöcke zu gehen. Ich hatte so meine Zweifel, aber weil eh niemand auf mich hört, habe ich diese garnicht erst angebracht. Im Endeffekt war meine Erkenntnis, dass die Weinstöcke parallel zur Straße verliefen, also nicht weiter hilfreich und wir sind schön durchgelaufen. Ist ja kein Ding, dass man sich durch die Ranken bissl durchschlagen muss. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass es so kleine Dornen gibt, die sich Prickles nennen. Die Farmer sprayen gegen die sogar, weil die Teile glatt durch Gummisohlen durchstechen und bei Hornhaut schon garkeinen Halt machen. Wenn man unerwartet auf eine unerwartet draufläuft, bricht man ungelogen in die Knie.
Durchgekämpft haben wir uns dennoch und ich habe mir einen halbwegs leckeren Bruger gekauft… ich bleibe wohl bei meinen eigenen Kochkünsten, die sich tatsächlich verbessert haben die letzten Monate!
Das wars auch schon, viel interessantes passiert sonst nicht, außer ein witziges Spiel. Der Einsatz – meist ein Dollar pro Runde – geht nicht an den Sieger, sondern in die Hauskasse für Kochöl und son Zeug. Der Gewinner muss halt nicht einzahlen. Da kommen dann gut und gerne 20 Dollar insgesamt zusammen bei ein paar Runden spielen und man selbst verliert nie mehr als vielleicht drei oder vier Dollar.

22. Dezember

Heute haben wir nicht durchgezogen und die Reihen waren auch noch elendig lang. Das heißt, dass wir nur sechs Reihen insgesamt machen konnten. War uns aber auch wurst. Irgendwie ist beim Pinnen und Covern endgültig die Luft raus und nachdem wir mitbekommen haben, dass es die letzten Tage sind, erstrecht.
Nachmittags sind wir noch nach Red Cliff für die wöchentlichen Einkäufe. Ist immer mal ganz nett, für ne Stunde rauszukommen. Das Leben eines Backpackers.
Immerhin hat uns unser Hausherr eine Play Station 2 gegeben, mit der wir GTA Vice City Stories nerden können. Und ja, ich meine nerden. Kumpel und ich haben abwechselnd Missionen gemacht und sonst rumgehangen.

23. Dezember

Der 23. Dezember war von nur zwei Stunden pinnen geprägt, die auch recht schnell umgingen. Danach ging es ans Rumhängen, das meinen GTA Konsum in die Stunden zog.
Immerhin war mal wieder Zahltag. Ich habe diese Woche leider echt nicht viel sparen können. 415 oder so verdient und bestimmt 180 ausgegeben für Weihnachtsessen und so.
-GTA liberty city stories gezockt (PS2)

24. Dezember

Wir haben gesagt bekommen, dass wir bis Dienstag nicht arbeiten würden, wie soll ich da Geld verdienen? Deshalb habe ich dann auch gleich wieder die Playse angeschmissen und weitergezockt, bis dann ein Haustreffen arrangiert wurde, in dem besprochen wurden, was wir denn zur Weihnacht essen würden. Alle war vorher ein wenig depressiv, dass es kein richtiges Weihnachten geben würde. Aber durch das gemeinsame Mahl, das von statten gehen würde, bekamen alle zumindest eine bessere Stimmung. Wir machten uns dann auch sogleich auf den Weg bzw Toni fuhr uns nach Red Cliff und wir kauften für 147$ Essen und für 200$ Alkohol. Aber weil ich für Thailand spare, habe ich mir den Alkohl geschenkt. Habe hier irgendwie nicht so den Elan zu trinken. Lieber sparen. :D Das Mahl haben wir also zubereitet. Es gab als Vorspeise Knoblauchbrot mit Lachs, Schrimps in Mangosauce und eine Sauce, es ging weiter mit einer Platte, auf der allerlei Leckereien waren. Roastbeef, gekochte Eier, Kochschinken, geraspelte Möhren und Salat. Die Hauptspeise stellte ein Schweinebraten mit Kartoffelbrei, auf dem ebenfalls geraspelte Karotten drauf waren, dar. Die Nachspeise hatten wir eigentlich selbst gekauft in Form von Torte und Eis, doch unsere Hausherrin brachte uns „Sticky Toffie Cake“ und Käsekuchen mit Erd – und Blaubeeren. Welch ein Festmahl. Danach ging es nach draußen und weiter rumlümmeln. Wir waren am Ende um 4:30 im Bett. :D Es gab noch fast einen Kampf, wie Betrunkene Iren und Franzosen – wohl eher Menschen im allgemeinen – so sind, doch es lief ansonsten echt nicht schlecht ab. J
Das war mein Chrismaseve. Achja, es gab noch eine recht hitzige Diskussion über die Frage, wann denn Weihnachten nun wirklich gefeiert werden sollte. Der Ire ist der Meinung, dass man nicht an Heiligabend feiern könne, da der Weihnachtsmann noch keine Zeit gehabt hätte, die Geschenke zu bringen. Er lies verlautbaren, dass er bis zum zehnten Lebensjahr an den Weihnachtsmann geglaubt hat. Ich fand das erst zum Totlachen, bis er mir sagte, dass die Kinder in Irland teilweise wirklich keine Geschenke bei Ungehorsam und anderen Dingen bekommen. Es gibt zwar keine Hiebe, aber die Kinder erhalten lediglich einen Sack Kohle zu Weihnachten. Das schön krass. :D Ich habe ihn noch zwei Mal im Armdrückem besiegt, er mich einmal. Und dabei ist zu sagen, er ist ein 24 Jähriger Bauarbeiter. Yääääy. :D

25. Dezember

Joa, Weihnachtsfeiertag à Nichts zu tun. Also was macht Ubbi? Morgens Pancakes als Weihnachtsfrühstück reindrücken und danach vor die Kiste. Von 11am bis 1 am gezockt, das nenne ich doch mal gute Sehnenscheidenkondition bei immensem Controllergebrauch.
Tollerweise haben Marie und ich unser Weihnachten am 24. echt genießen können, denn der
25. war lange nicht mehr so schön wie der Abend, der ja für uns so wichtig ist. Viel zu berichten gibt’s von heute also nicht.

26. Dezember

Heute ist Montag und immernoch keine Arbeit, kack Boxing Day. Die letzten paar Pancakes reingezogen, gezockt, gezockt, gezockt. Abends Pasta mit dem restlichen Essen von Marie in der Sauce. Ann Marie ist schon weg, Marie geht morgen, Pierre auch sehr bald. Alle gehen. Immerhin sind noch einige hier. J Sonst würde ich hier wohl wahnsinnig so ganz allein. Wirklich weltbewegendes ist nicht geschehen, jedoch kann ich ja von GTA berichten. Das können zwar jetzt alle Desinteressierten überspringen, aber mir doch egal. Heute habe ich im Einkaufszentrum 6 Sterne gesammelt, um draußen dann einen Panzer zu kapern, in dem ich den Fahrer rausgeschossen habe. Mit dem konnte ich die Bürgerwehrmission machen und zu meiner erhöhten Lebensanzeige und auch erhöhte Rüstungswerte hinzufügen. Mit diesen Fähigkeiten und unendlichem Sprint ist mein Typ echt stark geworden. So genug vom Nerden geredet. Interessiert wahrscheinlich eh keinen, aber ich will ja von meinem Tag berichten. Haha. :D
Bis denn dann und mein Blog ist wieder auf dem neusten Stand. Ob ich es dieses Mal besser hinbekomme, ständig zu erneuern? Man munkelt.

Montag, 12. Dezember 2011


6. Dezember

So geht ja nicht an, dass ich garnicht mehr schreibe. Ich habe mal wieder den Fehler begangen, mir keine richtigen Ziele zu setzen und wenn, dann die falschen. Ich wollte nun unbedingt wieder richtig trainieren, das heißt: kein Alkohol. Aber ohne Alkohol ist es doppelt und dreifach so schwer, neue Freunde zu finden. Dummerweise ist solches Training auch noch standortgebunden, deshalb dachte ich mir erst ganz heroisch:“Ja bleibste erst in Melbourne fürn paar Monate und dann gehste wieder auf ’ne Farm.“ Weil mir aber Großstadt nicht gut bekommt und ich lieber Arschlocharbeiter auf ner Farm mit Arschlochaufsehern, als Tellerwäscher im Inderrestaurant bin, war ich nun zerrissen zwischen: a) Thaiboxen und Kackjobs in Kackstadt (Großstadt ist immer blöd) oder b) wieder auf die Farm, kein Thaiboxen. Nunja, dieser Umstand hat mich ganze drei Wochen hin und her gekostet, in denen ich nicht wirklich gearbeitet und viel zu viele Ersparnisse auf den Kopf gehauen habe. Schande über mich!
Aber immerhin war meine liebe Su von Wangerooge für ein paar Tage hier, die wir dann auch super genutzt haben. In de City shoppen gehe, auf Phillip Island Zoo und so anschauen – das könnte ich ausführen, aber schaut einfach meine Bilder auf Facebook an, die sprechen für sich. Naja, so habe ich meine Tage vom 16. November bis zum 6. Dezember mehr schlecht als recht rumgebracht. Aber immerhin weiß ich nun, dass ich niemals in der Großstadt leben werde auf lange Sicht. Sightseeing hat selbst ein solch langsamer Mensch wie ich bestimmt irgendwann durch und dann kehrt der triste Alltag des Großstadtmenschen im Betondschungel ein. Da würde ich mir wie Brian von Family Guy im Safe ne Knarre und ne Flasche Whiskey bereitlegen, nur für den Fall, dass es zuviel wird.
Naja, wie dem auch sei. Ich habe also meine Apathie endlich abgeschüttelt und habe mich wieder auf Jobsuche gemacht. Zunächst lief das ein wenig mager an, denn Ubbilein war ja mal wieder zu wählerisch, aber wie Hauke schon sagte:“Das Schlimmste für Obdachlose ist wahrscheinlich die Langeweile“. Demnach wurde es die Tage immer schlimmer und nun bin ich auf dem Weeeeg nach Mildura. Irgendein Kaff, wo ich Orangen und Grapes pflücken werde und bissl mit  Wein zu arbeiten habe. Mal schauen, wie das wird. Aber im Zweifelsfall, solange ich nicht rausgeschmissen werde, Zähne zusammenbeißen und Geld machen… sofern ich nicht wieder mit Chemikalien arbeiten muss, da hört es bei mir stets wieder auf. Man habe ich diese zwei einhalb Wochen schnell zusammengefasst. Verzeiht mir bitte, dass ich so unregelmäßig schreibe. Mit all dieser Demotivation ist auch meine Schreibeslust erstmal gestorben. Diese kehrt nun scheinbar mit neuen Gefilden, die es zu entdecken gilt, wieder. Also bis denn dann und man schreibt sich.
Achja, dort kann ich mein 2nd Visa machen. Mor wird das sicher nicht gern hören. :>

7. Dezember

Ich melde mich mal wieder. Ich bin inzwischen angekommen und es war zunächst wirklich ein Erlebnis. Ich wurde nach einer 10-stündigen Busfahrt abgeholt und ich durfte sofort anfangen zu arbeiten, nachdem ich die Nacht im Bus sogut wie nicht schlafen konnte, also durchgemacht hatte. Naja, es ging erstmal Plastikplanen  auf die Weinstöcke zu machen, das habe ich zwei Stunden gemacht, bis wir dann doch wieder aufgehört haben, weil wir zu wenige waren und es nicht gelohnt hat. Fuck off. Also den ersten Tag nur zwei Stunden gearbeitet und dann erstmal ins Haus rein: Gott sah das scheiße aus. Keine Matraze, die musste ich erstmal aus der Hütte im Garten holen und „entstacheln“, weil da gaaaaanz viele Dornen drin waren. Ich habe mich mit den Leuten bekannt gemacht und später am Abend sind wir noch zur „Crag Den“ gegangen, das ist ein Haus, wo meistens so 10 bis 12 Leute drin wohnen. Ist ziemlich die Absturzhöhle.

8. Dezember

Am nächsten Tag aufgestanden und losgelaufen zum Meeting Point, der dummerweise 15 Minuten Laufweg entfernt ist. Dort sollte uns der Hostelbesitzer abholen, der aber viel zu spät war. Soviel dazu. Danach ging’s wieder zur Farm, aber dort standen haufenweise Wongs (Italiener und Türken) rum und uns wurde erklärt, dass es ein Missverständnisse gäbe, wir also wieder gehen dürften, weil er genug Leute hat. Dumm gelaufen. Larry unser Fahrer ist dumm rumgefahren und wollte uns Unkraut zupfen lassen. Er fragte nur, ob das jemand machen will, keiner meldete sich und er fuhr wieder weg. Oo Einige sind wieder nach Hause gefahren und ich wollte unbedingt noch arbeiten gehen, deshalb bin ich dann mit zum Orangen pflücken gefahren. Der Fahrer ist gerüchteweise n Mathhead, der die ganze Zeit drauf ist. Als er beim fahren so ne Chillerraggae Goa Mukke hörte und dabei seine Hand wellenweise ausm Fenster hielt, dachten wir uns auch nur so:“oooookay“. Dort angekommen sind wir erstmal 15 Minuten rumgeirrt, bis wir nen Asiaten gefunden, der englisch reden konnte. Sein Aussehen hat uns schon ein wenig abgeschreckt. Sein ganzes Gesicht war mit einer Atemmaske bedeckt, Hut auf, von Kopf bis Fuß bedeckt. Als wir dann die Supervisor eeeendlich gefunden haben, ging’s auch ziemlich schnell los. Aber wie es losging. Er zeigte uns einmal falsch, wie man die Orangen abrupft, daran sah man schon, dass er das wohl noch nie gemacht hat. Wir fingen also an und ich zerkratzte mir meinen ganzen beschissenen Finger, weil ich meine Handschuhe vergessen hatte. Für einen Bin bekommt man 25$ und der ist einfach RIESIG. Eine Riesenarbeit war das insgesamt, nicht genug zu trinken und ich habe dafür lausige 58$ für 6 Stunden Arbeit bekommen. Achja, normalerweise fängt man um 06:00h an, aber wegen der Inkompetenz Larrys ging’s um 10:00 los! Da war’s schon tödlich heiß. Abends durften wir wieder 1 ½ Stunden auf ne Mitfahrgelegenheit warten, weil unser Fahrer nicht kam. Angerufen meinte er, er würde nicht mehr kommen und der Vorarbeiter würde uns doch fahren. Auf den noch ne halbe Stunde gewartet und dann nach Hause gegurkt. Dort angekommen in der Crack Den, guckten mich einige erstmal an, weil ich so kaputt und dreckig und zerissen aussah. War schon krass. An dem Tag kam noch ein Ire nams Toni, der mit mir dann nach Hause gefahren wurde und als er dann keine Matraze gefunden hatte, riss ihm schon die Hutschnur und ich habe mich an ihn dran gehängt, als er meinte, er würde morgen wieder weg sein. Er meinte, er hätte die ganze Nacht nicht pennen können, aber ich habe wohl irgendwie weniger Ansprüche, ich konnte gut pennen.

9. Dezember

Am nächsten Tag ging’s wieder Wein mit den Planen covern, dort wurde ich in die Frontgroup abgestellt, die nur einige wenige Nägel reinballert, damit die Plane provisorisch hält. Wir werden nach Acre und nicht nach Baum, der genagelt wurde – haha – bezahlt. Dort solls wohl mehr zu holen geben. Der Tag war sehr anstrengend, aber Joe unser Contractor war mit ein paar von uns sehr zufrieden und hat uns angeboten, dass wir doch auf Tonys Farm in einem Arbeiterhaus einziehen könnten. Nach der Arbeit hingefahren, angeschaut – zugesagt. Noch Larry Bescheid gegeben, Sachen gepackt und ins neue Haus eingezogen. Warum so schnell? Das Haus ist ein halbes Jahr alt, wir haben BBQ, Sitzmöbel für draußen unter einem Dach, Aircon, es sind maximal sechs Leute in dem Haus, Designerküche, aweeeeeesome!
Abends recht früh pennen gegangen, weil wir alle kaputt waren von der Arbeit.

10. Dezember

Am nächsten Tag wieder sehr früh so um sechs aufgestanden, um zu arbeiten, das haben wir auch den ganzen Tag durchgezogen, obwohl es teilweise ziemlich fordernd war. Vom Covern kann ich jetzt nicht so viel erzählen, weils eh immer das gleiche ist. Der Trecker fährt mit zwei Planen auf Stangen durch die Reihen und die Arbeiter an den Seiten müssen die festnageln. Natürlich gabs immer wieder Ungereimtheiten, aber eigentlich wars nicht schlecht. Am Abend das Highlight, denn unser Farmer kam mit haufenweise Fleisch zu uns und wir haben erstmal fett BBQ gemacht. Dabei gut Bier reingeschüttet. Danach ging’s Mondfinsternis anschauen und trinken. Selbstgebrannter, gereifter Whiskey im Holzfass… goil! Dabei Pool auf einem superedlen Billardtisch oder Darts gespielt. Man war das klasse. Morgens um halb vier war ich dann auch endlich mal im Bett.

11. Dezember

Am nächsten Tag frei gehabt und nuuuur rumgelümmelt, aber das macht schon Spaß, wenn man genug Leute hat, die einen unterhalten. Gegessen, meinen Geburtstag ein wenig gefeiert, sowas halt.

12. Dezember

Heute gings wieder ins Feld und brutal arbeiten. Covern, covern, covern. Halb sechs aufgestanden und um kurz vor drei aufgehört. Spaß, Spaß, Spaß. Aber zumindest hatten wir wieder haufenweise Zeit. Ich habe mal angeleiert, dass wir weniger trinken und mehr nutzloses Zeug lernen sollten. Tony war davon ganz begeistert, als wir anfingen, mit den Jonglierbällen von Pierre dem Franzosen rumzuspielen. Sowas werde ich hier wohl eh lernen. Kopfstand, Handstand, auf den Händen laufen, jonglieren. Alles nutzloses Zeug, mit dem man am Strand angeben kann. :D Jetzt seid ihr wieder up to date. Gute Nacht.